Gerry und Änni hatten ein besonderes Ritual. Jeden Abend, bevor sie schlafen gingen, telefonierten sie miteinander und wünschten sich eine gute Nacht. Sie waren beide über sechzig, lebten in getrennten Wohnungen, doch diese kleine Gewohnheit verband sie. An einem Freitagabend war alles wie immer – bis Gerry sich nicht meldete.
Änni wurde unruhig. Sie versuchte, Gerry auf seinem Handy und Festnetz zu erreichen, doch er antwortete nicht. Die Sorge wuchs in ihr. Gerry lebte allein in einem großen, abgelegenen Haus, und sie konnte sich vorstellen, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte. Da sie zu nervös war, um selbst ins Auto zu steigen, bestellte sie ein Taxi. Der Fahrer verstand die Situation und fuhr so schnell er konnte zum Haus. Als sie ankamen, fragte Änni den Fahrer, ob er sie begleiten würde, weil sie Angst hatte. Gemeinsam gingen sie die Einfahrt entlang zur Haustür. Änni öffnete die Tür, ging in den Flur und klopfte an Gerrys Tür. Sie rief seinen Namen, doch nur eine brummige Stimme antwortete, dass alles in Ordnung sei. Gerry stand nur einen Spalt breit in der Tür, wirkte abweisend und wollte sie nicht hereingelassen. Änni war schockiert und enttäuscht. Sie drehte sich zum Taxifahrer um, der ebenfalls entsetzt war, wie Gerry sich verhielt. Er riet ihr, dem Mann mal richtig die Meinung zu sagen oder sich zu verabschieden. Am nächsten Morgen, wie immer um 9:30 Uhr, rief Gerry an – doch diesmal tat er so, als wäre nichts gewesen. Änni war noch immer sauer und sagte ihm deutlich, was sie dachte. Gerry wurde beleidigt und legte einfach auf.
Am Tag darauf entschied Änni, dass sie so nicht weiter machen wollte. Sie fuhr zu Gerry, um ihre Sachen abzuholen. Mit ihrem Schlüssel öffnete sie die Tür und ging ins Haus. Doch was sie im Wohnzimmer sah, verschlug ihr die Sprache: Gerry saß eng umschlungen mit einer jungen Frau auf dem roten Ledersofa. Plötzlich wurde ihr klar, warum er sie gestern nicht hereingelassen hatte. Schnell packte sie ihre Kleidung aus dem Schlafzimmer und Bad zusammen, schmiss Gerry den Haustürschlüssel vor die Füße und verließ das Haus. Gerry lief ihr hinterher und rief, dass alles nicht so sei, wie es aussah. Doch Änni war schon im Auto und sagte laut: „Soll sich doch die Andere mit ihm rumärgern.“ Sie fühlte sich befreit und war bereit, ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen.
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