Jacqui blickte ihre Freundin erschrocken an. "Petra, du zweifelst doch nicht etwa daran, dass es richtig war, Alex zu heiraten?" Petra schüttelte schwach den Kopf. "Nein, das ist es nicht, Jacqui. Wir lieben uns. Aber er hat eine Menge Probleme. Und er spricht nicht mit mir darüber. Ich habe durch meinen Vater erfahren, dass er einen Kollegen geschlagen und ihm das Nasenbein gebrochen hat. Wenn ich abends aus der Apotheke nach Hause komme, trinkt er meistens Whisky. Ich glaube, dass Alex unglücklich ist. Und das Schlimme daran ist, ich kann es nicht ändern. Irgendetwas stimmt mit ihm nicht. Manchmal ist er völlig abwesend, richtig depressiv. Und egal, wie ich es auch anstelle, er spricht einfach nicht über seine Vergangenheit. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er eine schreckliche Kindheit hatte. Er hat mir mal angedeutet, dass er im Heim von einem der Wärter mißbraucht wurde." Petra hielt inne. Vielleicht hätte sie das Jacqui doch nicht erzählen sollen. "Das ist ja schrecklich!", entfuhr es Jacqui. "Kein Wunder, wenn Alex Albträume hat. Du mußt viel Geduld mit ihm haben und großes Verständnis aufbringen, Petra. Wie kommt er denn inzwischen mit deiner Familie zurecht?" Jacqui sah, wie eine Träne über Petras Wange rollte, als sie sagte. "Heute renoviert er mit meinem Vater und Stefan die Küche als Überraschung für meine Mutter, die mit Daniel im Fußballlager ist. Mit den beiden versteht er sich ganz gut. Stefan vergöttert Alex, und Alex wiederum hat großen Respekt vor meinem Vater. Meine Mutter setzt Alex zwar nicht mehr vor die Tür, aber sie läßt ihn deutlich spüren, dass er nicht der Schwiegersohn ist, den sie sich wünscht. Und Daniel ist einfach widerlich zu Alex. Und Carmen, auch Jacqui, du würdest meine kleine Schwester nicht wiedererkennen, obwohl sich Markus, ihr neuer Freund, eigentlich sehr um Alex bemüht hat, als wir zusammen in Serfaus waren. Er ist natürlich der Schwiegersohn, den sich meine Mutter wünscht, obwohl er fünf Jahre älter ist als Carmen. Und Alex leidet sehr darunter, dass er mir nicht das bieten kann, was Markus Carmen bietet. Dabei ist mir das überhaupt nicht wichtig. Ich liebe Alex so wie er ist, und ich weiß, dass er mich liebt. Es bedarf keiner Geschenke.." Petra begann zu schluchzen. Jacqui streichelte über ihr blondes Haar. "Petra, Alex ist glücklich mit dir. Er liebt dich aufrichtig. Er hat mir mal gesagt, er könnte es nicht ertragen, wenn du ihn verläßt. Ich glaube, er hat einfach Angst. Du darfst nicht vergessen, dass er erst vierzehn Jahre alt war, als seine Mutter gestorben ist. Sie hat ihn quasi verlassen. Vielleicht hat er Angst, dass er wieder passieren könnte. Was ist eigentlich mit seinem Vater?" Petra zog die Schultern nach oben. "Er sagt, er weiß nicht, wer sein Vater ist. Er hat ihn nie kennengelernt." Jacqui nickte verständnisvoll. "Das ist natürlich ein Problem, das mir sehr wohl bekannt ist. Du weißt ja, dass Karsten auch ohne Vater aufgewachsen ist. Und seine Mutter ist ja so besitzergreifend. Sie sieht mich als Rivalin an. Und hat jetzt natürlich den Vorteil, dass ihr geliebter Karsten bei ihr ist." Plötzlich hörten sie ein leises Weinen. Jacqui seufzte. "Ich glaube, der gemütliche Teil unseres Treffens ist vorbei. Ian ist aufgewacht und hat Hunger." Sie verließ die Wohnstube. "Dann beginnt jetzt der interessante Teil unseres Treffens.", sagte Petra lächelnd.
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