Während Alex mit ihrem Vater und Stefan die Küche renovierte, stattete Petra Jacqui, die seit einer Woche aus dem Krankenhaus entlassen worden war, einen Besuch ab. Jacqui freute sich riesig über Petras Erscheinen und die Geschenke, die sie für ihr Söhnchen mitgebracht hatte. Einen dunkelblauen Samtstrampelanzug mit einem niedlichen Hündchen auf der Brust und weißen Füßchen, einen dunkelbraunen Plüschhund und ein Biedermannsträußchen für die glückliche Mama. Jacqui umarmte ihre Freundin herzlich und führte sie dann zu der hölzernen Wiege, die ihr Vater vor mehr als 25 Jahren für ihren Bruder gebaut hatte und in der auch sie als Baby schlief. Den himmelblauen Stoffbezug hatte Jacqui selbst genäht. Sie schob den Himmel sanft beiseite, so dass Petra den schlummernden kleinen Jungen sehen konnte. "Er ist ein richtiger Prachtkerl, euer Kleiner und schon so groß. Er sieht gar nicht wie ein Neugeborenes aus, und er hat so schöne, glatte Haut.", meinte Petra. "Na ja, immerhin hat er bei seiner Geburt viereinhalb Kilo gewogen. Du kannst mir glauben, dass es eine ganz schöne Erleichterung gewesen ist, als er endlich draußen war.", entgegnete Jacqui lächelnd. Sie blickte die Freundin von der Seite her an. "Wenigstens sieht man die jetzt endlich auch an, dass du in anderen Umständen bist. Das wurde ja auch Zeit. Und wenn es Zwillinge werden..." Petra lächelte verlegen. "Allmählich fühle ich mich auch dick. Aber wenigstens ist es mir morgens nicht mehr schlecht. Ist Karsten denn nicht zu Hause?", fragte sie ihre Freundin, um von ihrem Zustand abzulenken. Jacqui seufzte. "Nein, er macht ausgerechnet jetzt ein Semester lang sein Praktikum in einer Steuerkanzlei in Frankfurt am Main. Es war sein Wunsch, dorthin zu gehen. Aber unter diesen Umständen wäre er natürlich lieber hier geblieben. Aber es war alles schon geregelt. Er kommt morgen heim und kann bis Dienstag bleiben. Wenigstens ein Lichtblick. Ich finde es schade, dass er Ian nicht jeden Tag sehen kann. Jetzt, wo er sich täglich verändert." Jacqui deutete Petra an, das Zimmer zu verlassen. "Er schläft gerade so friedlich.", sagte sie flüsternd. "Gehen wir ins Wohnzimmer, da können wir uns in Ruhe unterhalten. Wenn er aufwacht, nimmt er mich völlig unter Beschlag, weißt du..." Jacqui schloss die Kinderzimmertür und die beiden gingen ins Wohnzimmer. "Setz dich hin, Petra. Ich mache uns einen Tee." Wenig später kam Jacqui mit einer Teekanne aus der Küche, stellte sie auf den Tisch und holte zwei Teegläser aus der Vitrine. "Der Tee schmeckt wirklich gut. Ich habe ihn in der Apotheke gekauft." Während Jacqui eingoss, schnupperte Petra. "Hm, der riecht ja echt lecker." Jacqui lächelte dankbar. Sie setzte sich neben Petra auf die Couch und legte ihre linke Hand auf Petras Knie. "Und wie geht es dir, Petra?", fragte sie zaghaft. "Ich finde, du siehst ganz schön mitgenommen aus." Petra winkte verwirrt ab. "Nein, es geht mir gut. Jedenfalls den Umständen entsprechend.", meinte sie diskret. "Was soll denn das nun schon wieder heißen. Petra, du bist meine beste Freundin. Wir haben uns doch immer alles anvertraut. Hat sich das geändert, bloß weil wir verheiratet sind?" Petra schüttelte den Kopf. "Nein, natürlich nicht, Jacqui. Aber es fällt mir schwer...", Petra hielt inne, weil sie spürte, dass eine Flut von Tränen aus ihr herausbrechen wollte.
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