An einem dieser schwülen, unbarmherzig heißen Sommertage, die so drückend sind, dass selbst die Vögel es vorziehen, sich in den Schatten zurückzuziehen, fand ich mich auf meiner alten, leicht verwitterten Holzterrasse wieder. Ich lehnte mich in meinem Sonnenstuhl zurück, der knarrend protestierte, als ob er jeden Moment zusammenklappen könnte. Mein verlässlicher Freund, ein kühles, golden schimmerndes Bier, erfrischend und spritzig, ruhte in meiner Hand und glänzte verführerisch im blendenden Sonnenlicht. Die Musik schwebte aus meinen alten, aber treuen Lautsprechern, eine Mischung aus knisterndem Vinyl und den seidig-weichen Melodien der 70er-Jahre. Aber es war ein besonderes Lied, das den Nachmittag wirklich definierte, "In The Summertime" von Mungo Jerry. Bei den ersten Klängen dieses freudigen, lebensbejahenden Liedes konnte ich nicht anders, als mit dem Fuß im Takt zu wippen und mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen mitzusingen. Ich stellte mein Bier ab, stand auf und fing an, mich zur Musik zu bewegen, die Hüften schwingend, die Arme schwungvoll in der Luft. Meine Füße fanden ihren eigenen Rhythmus auf den alten Holzdielen, meine Finger schnippten im Takt. Ich tanzte, ohne mich darum zu kümmern, wer zusah, völlig in der Musik und dem Gefühl des Moments verloren. Plötzlich hörte ich ein lautes Knacken. Die Welt schien sich zu verlangsamen, als ich die Augen weitete und das Gewicht unter meinen Füßen nachließ. Mit einem dumpfen, hohlen Geräusch gab die Terrasse nach und ich stürzte in der Mitte des Songs und meiner ausgelassenen Tanzbewegungen in das Loch. Die Welt drehte sich für einen Moment, dann kam ich mit einem Plumps auf dem Boden unter der Terrasse auf. Ich blinzelte nach oben, wo die besorgten Gesichter meiner Nachbarn über die Kanten ihrer Zäune schauten, einige lachten schallend, während andere ihre Hände schockiert vor den Mund schlugen. Aber ich, ich war immer noch in meiner "In The Summertime"-Blase. So zog ich mich mühsam aus dem Loch, schnappte mir mein in der Nähe stehendes Bier und hob es hoch. "Keine Sorge, Leute!", rief ich der Schmutz immer noch auf meinen Kleidern und dem breiten Grinsen auf meinem Gesicht, "die Show geht weiter!" Und mit einem triumphalen Drücken auf den Play-Knopf tanzte ich weiter, mein Bier schwingend und lachend, auch wenn ich diesmal einen respektvollen Abstand zur gefährlichen Zone hielt. Am Ende des Tages hatte ich mehr als nur meine Terrasse ruiniert, aber die Freude, die ich aus dieser wilden, unbeschwerten Tanzeinlage zog, war jede Peinlichkeit wert. Denn in diesem Moment lebte ich wirklich den Geist von "In The Summertime" – ich genoss das Leben, ich hatte Spaß, und ich ließ mich gehen, ohne mich um die Konsequenzen zu kümmern.
jetzt habe ich gerade beim Lesen Deiner Geschichte geschmunzelt. Das hätte doch glatt ich sein können, habe zwar keine Terrasse, ich tanze manchmal in der Küche, da falle ich wenigstens nicht in ein Loch. Mich als ehemalige Vollblutmusikerin reizt es manchmal auch im Alter trotzdem noch. Das Tanzbein zu schwingen, besonders zu Klängen von den Beatles, die ich in meiner Jugend nie ausstehen konnte. Die gefielen mir erst, als ich schon fast 50 war, vorher war das Spinner Musik für mich. Bei uns gab es in meiner Jugend nur Volksmusik zu hören zu Hause, als ich das 1 Mal in die Disco ging, war ich so richtig ausgeflippt.
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