Ich bin in meiner Stadt, vieles hat ich verändert, aber den Park, der in meiner Kindheit ein riesengroßer Abenteuerspielplatz war, den gibt es noch. Hier habe ich mit meinen Freunden gespielt, wir waren Trapper oder Indianer, Räuber oder Schutzmann, es war eine lange, unbeschwerte Kindheit.
Den plötzlich ausbrechenden Krieg, haben wir gar nicht so richtig mitbekommen, in den ersten zwei Jahren haben wir vom Krieg nichts gespürt. Aber dann, als es die ersten Fliegerangriffe gab, Bomben fielen vom Himmel, die Flack Geschütze feuerten aus allen Rohren, Tote Menschen lagen auf den Straßen, auch einige unserer Freunde, da weinten wir Kinder, waren hilflos gegen das Brutale Geschehen.
In meinem Park gab es eine Bank, früher kletterten wir darauf herum, später dann saßen wir heimlich dort, irgendwer hatte die Bank etwas tiefer ins Gebüsch gezogen, so war man vor den Blicken Vorübergehender etwas geschützt.
In den vielen Bäumen des Parks wohnten Eichhörnchen, sie waren nicht scheu, kletterten an uns hoch und suchten in Jackentaschen nach Fressbarem. Es gab eine Menge Singvögel, Amseln, auch gab es freilaufende Pfauen. Ihre Schreie hörte man schon von Weiten, aber wunderschön waren sie anzusehen, wenn sie ihre Federn ausbreiteten um ein Rad zu schlagen. Abends wurden sie in eine Voliere gesperrt.
Nach vielen Jahren in der Fremde, hat es mich wieder in meine Stadt verschlagen. Natürlich besuchte ich auch “meinen” Park. Ja, es gab ihn noch, schon von weiten sah ich seine wuchtigen Bäume. Ich ging die Wege meiner Kindheit. Plötzlich stand ich vor der alten Bank. Ich habe sie sofort erkannt. Die vielen Herzen, die in die Bretter geschnitzt worden waren, hatten sich im Laufe der Zeit vermehrt, Ein paar der Sitzbretter waren erneuert worden, sie war auch neu angestrichen, aber trotz der Reparaturen konnte man sehen ja, sie war Alt. Kinder sah ich nicht mehr dort Spielen, die Zeiten haben sich geändert, heute sitzt die Jugend lieber vor der Glotze, oder “Streamt” irgendwo herum. Das, was wir Kinder früher spielten, kennt die heutige Jugend nicht mehr. Schade eigentlich. Dafür gebrauchen sie Worte, die mir unbekannt sind.
So ändern sich die Zeiten, aber auch die Menschen.
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