Wenn einer als sogenanntes -Nordlicht- oder als -Saupreiß damischer- nach Bayern kommt, ist er doch sehr verwundert über das Brauchtum, welches dort gepflegt wird. Am Besten kann er dieses in den Gasthäusern lernen. Ohne Schweinsbraten und Maßkrug, sollte man hier fern bleiben. Der Bayer ist bekannt für seine -Derbheit- und Frotzeleien, die aber niemals ernst gemeint sind. “Du hinterfotziges Urviech, lebst du a noch?” Nein, das ist keine Beleidigung, (Aber das sollte mal einer zu mir sagen) es ist eher anerkennend gemeint. Um die Bayern zu Verstehen, (sprachlich) braucht es etwas länger.
Weißwurst Essen im Gasthaus: In der Mitte des Tisches, steht eine große Schüssel mit dampfenden Weißwürsten, drum herum, alles gestandene Kerle, wie der Bürgermeister, oder auch der Herr Pfarrer. Die Wirtin, mit einer großen Vorlegezange bewaffnet, legt auf jeden der Teller in Paar dieser heißen Dinger. Als ich frohen Mutes zu Messer und Gabe greife, herrscht pures Entsetzen in der Runde. Alle starren mich an. Verängstigt lege ich das Besteck bei Seite. Blicke in die Runde. Der Herr Pfarrer, der neben mir sitzt, packt zu, greift meine heiße Wurst, steckt ein Ende in seinen Mund und saugt daran herum. Kurz darauf legt er mit die leere Wurstpelle auf meinen Teller und sagt: “Zutzeln musst, nur zutzeln.” Ich starre auf meinen Teller, die leere Pelle sieht aus wie ein gebrauchtes Kondom. Alles brüllt vor Lachen. Ich auch. Nun ja, Brauchtum ist den Bayern wichtig, auch es zu Erhalten.
Der sogenannte -Jungfernsprung- ist schon gefährlicher. Dazu muss die Maid in der Scheune die Leiter ersteigen, um sich dann, von ganz Oben, in die auffangbereiten Arme ihres Auserkorenen zu stürzen. Sehr gefährlich. Vroni, die 120 Kilogramm schwere Tochter des Metzgermeisters, will sich in die Tiefe stürzen, ihr Auserwählter dreht sich entsetz zu seinen -"bösen"- Kumpels um, im gleichen Moment lässt sich Vroni Fallen. Ich sagte ja, sehr gefährlich!
Im Trinken sind die Bayern gut. Wenn dann der Abend vorangeschritten ist, kann dann an manchen Orten, das -Maibockkillen- stattfinden. Aus zwei Dörfern treffen sich die Protze, um in einem Gasthaus feststellen zu wollen, in welchem Dorf die sauffähigsten Deppen wohnen. Hierzu sitzen an einen der großen Tische die Deppen von hier, am anderen Tisch, sitzen die Deppen von dort. Auf jeden der Tische stehen zwei Kisten mit Maibock (das ist ein starkes Bier), also insgesamt 48 Flaschen, zu je einen halben Liter. An jeden Tisch sitzen acht Burschen, nicht mehr ganz nüchtern. Es sind also 24 Liter Bier zu Trinken. drei Liter pro Bursche. Die Schlägerei die danach stattfand, konnte nur durch das beherzte Eingreifen der freiwilligen Feuerwehr gelöscht …, äh gestoppt werden.
Dann gibt es auch den Schuhplattler, einen echten bajuwarischen Tanz der Burschen. Kennen wir ja alle aus dem TV. Nur, wenn man nicht mehr ganz nüchtern ist, sollte man doch lieber sitzen bleiben. Einen Arschtritt, den jeder vermeiden möchte, aber nicht kann, sollte man sich Ersparen.
Zu später Stunde kommt dann das -Lederhosentürlein - Öffnen- dran. Flaschendrehen bei den Jungfrauen, irgendeine muss dann versuchen, dem Seppl, das Hosentürlein zu Öffnen. Unter dem Gekreische der Mädels und dem Gejohle der Burschen, klappt das meist nicht richtig, macht aber sauguten Spaß. (Darum trage ich keine Lederhosen)
So gibt es sicherlich auch in manch anderen Bundesländern ein Brauchtum, welches man hier noch nicht kennt.
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