Heute haben wir die Fraueninsel im Chiemsee besucht. Dort stehen die Marien- und die Tassilolinde, beide mindestens 500 Jahre alt. Die Inselbewohner nennen sie die tausendjährigen Linden. Beide Linden sind geschützt, damit auf ihrem Wurzelwerk nicht mehr herumgelaufen werden kann. Die Tassilolinde ist gesund, die Marienlinde jedoch wird nich mehr lange leben. Dort ist ein Schild angebracht, wo das erklärt wird, zum Schluß steht da: "Die von ihr bis heute erhaltene Baumruine soll in Würde sterben dürfen und wurde daher zum Schutz der Besucher mit Seilen gesichert." Glaubt ihr mir, wenn ich euch sage, dass ich dort stand und weinte? Ich liebe Bäume, weil sie Lebewesen sind, wie wir auch! Ich war so aufgewühlt und musste ein paar Zeilen darüber schreiben.
Bäume sind einzigartige Lebewesen und sie haben viele Geschichten zu erzählen! Mit jedem alten Baum, der stirbt, wird unsere Welt ein bisschen kälter und ärmer! Deine Zeilen berühren mich sehr, liebe Eleonore, und ich muss Dir sagen, dass es mir genauso geht wie Dir! Wir wissen nicht, wer die uralten Bäume gepflanzt hat, aber es wurde für uns getan und wir haben in seinem Schatten geruht, haben gelebt und geliebt.
Und wir wissen nicht, wer einst im Schatten der Bäume lebt, die wir heute pflanzen!
bewundernswert finde ich das, was du uns hier mitteilst. Dass Menschen einen alten Baum in Würde sterben lassen. Unser Wald war auch einmal eine Augenweide. Der alte Förster pflegte ihn, achtete auf gut erhaltene Waldwege. Der neue Forstverwalter treibt seit langer Zeit Raubbau, wie ich es empfinde, mit ihm. Er meint, es sei ein Nutzwald und nicht für Spaziergänger gemacht. Wenn ich heute dort laufe, könnte ich heulen. So viel wird platt gemacht, man braucht Bauholz. Die schweren Arbeitsgeräte machen auch vor kleineren Bäumen nicht Halt. Hier sollen Neuanpflanzungen entstehen. Es wird Jahre dauern, bis hier wieder Ruhe einkehrt. Vielleicht, dass die Ururenkel ihre Freude wieder daran haben, wenn wir bis dahin nicht auch die letzten Bäume zerstört haben.
Ihr Lieben, Janet, Sabine und Jutta - ich bin froh, dass ihr genauso fühlt, wie ich und mich daher verstehen könnt!
Mir blutet das Herz, wenn Bäume gefällt werden, die gesund sind und noch weiterleben möchten, nur des Kommerzes wegen. Wälder werden in Geld gerechnet, wenn ein Sturmschaden entsteht, dann geht es nur darum, wieviel Geld dadurch verloren wurde. Bäume, die Jahrzehnte und Jahrhunderte stehen... was könnten sie alles erzählen? Dagegen sind wir kleine Wichte, die aber leider die Macht haben!
Mich hat das gestern auch sehr beeindruckt, ja es hat mich betroffen gemacht... dass dieser alte Baum seinem Kreislauf überlassen wird, dass er seinen Weg gehen darf, bis er nicht mehr ist. Das nennt man Achtung vor dem Leben!
Dein Bericht oder besser gesagt, Deine Erzählung ist mehr wert, als alle denkwürdigen Berichte über sterbende Wälder. Ganz nah an einem Beispiel vermischt mit menschlichen Tränen hast Du ein Schicksal erläutert, das anschaulichen Unterricht gibt, über ein Stück Natur. Fantastisch und vielen Dank.
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