Da ist er nun, der langersehnte Sommer. Die Sonne brennt heiß vom Himmel, keine noch so kleine Wolke in Sicht, auch kein spürbarer Luftzug. Aber es ist wunderschön. Während ich langsam vom Tal her, immer höher steige, begleiten mich bald schon Berg Dohlen, die kleinen, schwarzen Luftakrobaten. Ich sage immer, es sind die kleinen Brüder der gewaltigen Steinadler. Ab und zu bleibe ich stehen und blicke zurück, unter mir, wie von Monet hingetupft, erkenne ich im flirrendem Licht, kleine, winzige Dörfer. Ich genieße diesen Moment der Stille. Die rauhen Laute der Dohlen stören mich nicht. Langsam steige ich höher, neben mir hat sich ein Bergbach seinen Weg gesucht, es plätschert fast geräuschlos. Ich tauche meine Hand hinein und genieße diese kühle Köstlichkeit. Da ich mich hier auskenne, weiß ich, dass ich in etwas einer Stunde, eine bewirtschaftete Alm Hütte erreichen werde. Ich freue mich schon jetzt auf ein kühles Getränk und eine deftige Mahlzeit, aber noch muss ich kräftig steigen.
Etwa 2000 Meter über mir, liegt noch immer viel Schnee, aber auch hier macht sich bereits der Klimawandel bemerkbar. Die tausende von Jahren alten Gletscher, ziehen sich immer weiter zurück, werden kleiner. Wie das einmal ausgehen wird, wer weiß. So, ich habe die Hütte erreicht und werde freundlich begrüsst. Ein paar Wanderer sitzen bereits am langen Tisch, als ich reinkomme, fragen sie, "Na, woher kommst du denn?" Ich sage: "Ich komme aus Berlin!" Einer ruft: "Da hast du aber einen weiten Weg gehabt!" "Aber Ja, sage ich, bin heute Morgen schon sehr früh aufgestanden, na ja, und da bin ich"! Großes Gelächter.
Gut erholt verlasse ich die Hütte und gehe meinen Weg weiter. Ich sehe in der Ferne den Almrausch blühen, für mich ein Wunder der Natur. Bald sitze ich inmitten eines berauschenden Rot. Ein leichter Wind kommt auf und streicht über die Alm Wiese. Beim Weitergehen entdecke ich Kräuter, wie sie auch in der heimischen Küche verwendet werden, ein würziger Duft Begleiter. Große Felsbrocken, rechts und links vom Weg, zwingen mich etwas Zickzack zu gehen und sehe nicht weit von mir, zwei Murmeltiere. Die aber schnell verschwinden, als sie mich sehen. Hier Raste ich etwas, im Dunst der Ferne, kann ich Tirol und danach Rom vermuten. Hier Oben ist es berauschend schön, so nah an der Natur können sich Auge, Herz und Seele erfreuen. Ja, hier ist noch das Lächeln der Erde, hier sieht man es, man kann es Fühlen und Riechen, aber auch schmecken.
Vergessen sind Nachrichten, Politik und Weltgeschehen, hier fühlt man sich frei und geborgen. Hier werde ich in einer einfachen Holzhütte, die Nacht verbringen, ohne Service, aber sehr glücklich. Morgen dann, beginnt ein neuer Tag und der Bergsommer geht weiter. Wie lange wird unsere Erde noch Lächeln können?
eine wunderschöne, anschauliche Geschichte, ist Dir hier gelungen, Sie gefällt mir sehr und bekommt auch ein TOP Kann es sein, dass Du in Gedanken heute auf den Beatenberg gewandert bist?
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