Amelie hatte verträumte Augen. „Woran denkst du, mein Liebling?“, fragte die Großmutter. „An den schönen Garten am Ende der Straße.“ „An welchen Garten, an welchem Ende welcher Straße?“ „Ach dort, wo das niedliche Häuschen steht“, gab Amelie zur Antwort. Die Großmutter runzelte die Stirn. Das tat sie immer, wenn sie angestrengt nachdachte oder über etwas verwundert war. „Erzähl' mir davon“, meinte sie neugierig geworden „Er ist dort, wo die vielen großen Sonnenblumen ihre Köpfe über den Zaun strecken. In dem Zaun gibt es eine in Sträuchern verborgene, alte, rostige Eisentür. Sie ist niemals verschlossen. Wenn du sie öffnest, quietscht sie. In dem Garten wächst alles kunterbunt durcheinander. Zwischen den hohen Gräsern und den bunten Blumen fliegen Schmetterlinge und Insekten zuhauf. In den Bäumen wohnen viele Vögel. Wenn sie schwatzen, kannst du sie verstehen.“ Jetzt runzelte die Großmutter erneut die Stirn. „Was schwatzen sie denn?“ „Ganz viel. „Etwa, dass die Jungen den Hals nie voll kriegen, dass es immer weniger Bienen gibt und dass die Menschen die größten Feinde für Pflanzen und Tiere sind.“ „Bist du oft in dem Garten?“ „Oh ja“, antwortete das Kind. Ich fühle mich dort so wohl und glücklich. Wo die roten, duftenden Rosen wachsen, steht eine Bank. Da sitze ich und schaue den Schmetterlingen zu, wie sie von Blume zu Blume flattern und mir zunicken. Manchmal unterhalte ich mich mit einer der Amseln. Sie ist gerade sehr traurig. Eines ihrer Kinder ist aus dem Nest gefallen. Und sofort hat ein fetter Kater aus der Nachbarschaft es weggeschleppt.“ „Wie schrecklich!“, murmelte die Großmutter. „Ich kann in dem Garten die Sonnenstrahlen hören“, fuhr Amelie fort. Sie summen und singen, während sie zur Erde fallen und über alles im Garten streifen. Dann recken sich die Sonnenblumen und strecken ihre Köpfe den Strahlen entgegen. „Kommt hierher!“, rufen sie. „Wem gehört denn der Garten?“, fragte die Großmutter. „Keine Ahnung. Der alte Mann, der in dem Häuschen nebenan wohnt, meint, es sei Gottes Garten.“ „Bist du alleine in dem Garten?“ „Ja, immer. Der alte Mann hat mir erzählt, viele Menschen könnten die Eisentür nicht öffnen. Es sei, als wäre sie irgendwie für sie verschlossen.“ „Hm, seltsam“, meinte die Großmutter. Und nach einer Pause sagte sie: „Ich erinnere mich an einen sehr ähnlichen Garten, in dem ich als Kind oft gespielt habe.“ „Komm doch einfach mal mit in den schönen Garten“, schlug Amelie ihrer Großmutter vor. „Das wäre wunderbar“, antwortete die alte Frau und lächelte ihre Enkelin an. „Aber zuvor musst du mir verraten, wie ich in deinen Traum gelange.“
ich war ganz fasziniert von dem schönen Garten, bis der letzte Satz mich auf den Boden der Tatsachen zurück holte. Wie schade. Wir sollten etwas dafür tun, dass es kein...
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