Mein Leben gelebt und eine Familie gehabt, erst starb die Frau, die Kinder folgten früh ins Grab. Mein Leben war Arbeit, hab stets geschafft, jetzt bin ich alt, jetzt fehlt mir die Kraft. Das Leben war schön, bis das Sterben begann. "Oh Gott, sage mir, was hab ich getan"? Allein sitz ich morgens am Frühstückstisch, der Kaffee ist kalt, das Brot nicht mehr frisch, der Platz ist nun leer, wo meine Frau immer saß, nein, das Leben das macht mir jetzt keinen Spaß. Mein Blick geht zum Fenster, Forsythien blüh'n, am Himmel seh' ich weiße Wolken zieh'n. Die Luft ist mild, der Frühling erwacht, und ich fürchte mich wieder vor der kommenden Nacht. Dann kann ich kaum schlafen, die Knochen tun weh das geht vom Genick bis hinunter zum Zeh. Zerschlagen und müde steh ich morgens auf, danach beginnt er, mein Tageslauf. Im Supermarkt steh' ich herum, bin bemüht all das zu lesen, was auch ein andrer nicht sieht, zu Kleingedruckt, ich leg's wieder zurück, beim Einkaufen habe ich wenig Glück. Im Supermarkt habe ich mich verlaufen und ganz vergessen etwas zu kaufen. Zuhause gibt's Suppe, gekocht aus der Tüte, Ich bin tief gesunken, du meine Güte. Danach werde ich müde, leg mich aufs Ohr, das kommt jetzt immer häufiger vor. Am Abend will ich ein Butterbrot essen, das Brot habe ich im Markt vergessen. Eine Tasse Milch, Haferflocken und Zucker dazu, "mein Abendessen", ich begeb' mich zur Ruh'. So gehen die Tage, die Wochen dahin, solch ein Leben zu leben, wo ist da der Sinn?
Deine Zeilen haben mich tief berührt. Sie erinnerten mich daran, wie es mir nach dem Tod meiner Frau ging. Die Leere im Leben ist sehr schwer im Alter zu ertragen. Es ist nicht zu vergleichen mit dem Leben danach, wenn man noch Jahre zur Gestaltung vor sich hat. Auch Ratschläge von außen sind völlig unangepasst, weil das Leben in dieser Form mit anderen nicht vergleichbar ist. Jeder Mensch reagiert anders. Ich habe das Glück gehabt, noch einmal eine Lebensgefährtin gefunden zu haben, die um sechs Jahre älter ist als ich, aber um Jahre in ihrer Einstellung jünger ist. Auch sie hatte schwere Schicksalsschläge zu erleiden. Sie ist 14 Tage bei mir und 14 Tage in ihrer Heimat Köln. Nicht jeder Mensch hat das Glück, noch einmal Zweisamkeit erleben zu können, obwohl ich es jedem wünschen würde. Deine Zeilen wirken noch lange nach. Ich werde in Abständen das Gedicht wiederholt lesen.
dein Gedicht ist wirklich sehr berührend. So ähnlich geht es uns ja allen im Alter, leider. Wir fürchten komischerweise immer den Tod, obwohl das Leben uns irgendwann nicht mehr haben will. Du hast wirklich gute und schöne Worte gefunden.
dein Gedicht hat mich tief berührt. Auch ich habe zwei geliebte Menschen verloren. Nur das Schreiben und Malen gab mir die Kraft, das zu überstehen. Wir müssen das Schicksal annehmen, ob wir es wollen oder nicht.
Das sind ehrliche Zeilen, die tief Einblick geben. Je älter man wird, desto einsamer wird es wohl werden. Die Gesellschaft tut sich schwer mit dem Alter, wo sie doch die Jugend anpreist. Aber es trifft jeden. Das hat was gerechtes irgendwie. Auf dass dir der Sinn der Freude am Leben nicht verloren geht. Denn Freude macht schon Sinn!
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