Carmen war froh, als sie in Moosach angekommen war, ihr Auto abgestellt, das Gepäck nach oben getragen hatte und nach einer Dusche endlich in ihrem Bett lag. Sie wusste, dass Andrea Recht hatte. Sie musste sich entscheiden. Und nachdem sie die halbe Nacht alle Für und Wider abgewogen hatte, kannte sie ihren Entschluss. Sie würde sich mit Markus versöhnen, doch sie würde es ihm nicht leicht machen. Und warum sollte sie Kalles unmoralisches Angebot ausschlagen? Solange sie nicht mit Markus verheiratet war, und vielleicht würde es ja nie dazu kommen, könnte sie ab und zu auf Kalle zurückgreifen.
Carmen ertappte sich dabei, dass fast die ganze Schale Chips, die Markus auf den Tisch gestellt hatte, vertilgt war. Das war peinlich. Doch ehe sie darüber nachdenken konnte, stand Markus lächelnd in der Tür. "In einer halben Stunde müssten die Pizza und der Wein eintreffen. Wir sollten reden, Schatz.", sagte er gebieterisch. "Da könntest du recht haben.", erwiderte sie ironisch. Er setzte sich neben sie auf die Couch. "Jetzt hör endlich auf, die beleidigte Leberwurst zu spielen. Was soll das? Du hättest ja mal an dein Handy gehen oder Bescheid sagen können, dass du bei deiner Freundin in Steinhöring bist. Ich habe alle belästigt, deine Vermieterin, deine Familie und außerdem hatte ich jede Menge Stress." Markus winkte ab, als wollte er resignieren. Carmen sah ihn erstaunt an. "Markus wieso warst du bei meiner Vermieterin, und weshalb hast du meine Familie angerufen? Mit wem hast du gesprochen?" Carmen war nervös, weil sie nicht geahnt hatte, dass er alle Hebel in Bewegung setzte, um sie zu erreichen. Markus erhob sich von der Couch und begann, im Zimmer auf- und abzulaufen. "Mein Gott, Carmen (diesmal nicht Schatz), du hast mich eiskalt abblitzen lassen. Und du warst für mich nicht mehr erreichbar. Ich wusste nicht, wo du steckst. Deshalb bin ich nach Moosach gefahren, aber die Vermieterin sagte mir, du wärst über das Wochenende weggefahren. Da habe ich sofort die Nummer von Alex und Petra angerufen, aber Petra meinte, du wärst nicht bei ihnen. Und sie wüsste auch nichts davon, dass du kommen wolltest. Sie hat mich dann ganz verwirrt gefragt, ob sie sich Sorgen um dich machen müsste, und das habe ich verneint. Ich habe ihr gesagt, du würdest bestimmt bei einer Freundin übernachten. Und ich wollte dich ja auch nur erreichen, weil es meinem Stiefvater so schlecht ging, was auch wirklich der Fall ist. Und ich sollte ja auch Recht behalten. Als ich gestern noch mal in der Gegend herumgefahren bin, habe ich deinen Corsa bei Andrea stehen sehen. Mein Gott, und ich hatte schon Angst, du hättest dich tatsächlich mit deinem Ex getroffen. Du hast keine Ahnung, was ich dieses Wochenende durchgemacht habe. Joseph liegt im Krankenhaus und hatte einen Darmdurchbruch. Sie haben ihn sofort operiert, mein Stiefbruder Seb und seine Frau liegen faul am Strand von Griechenland in der Sonne und meine Mutter hat die beiden Kinder auf dem Hals. Sie war natürlich völlig überfordert. Da musste ich ihr ja helfen." Markus brach seine Rede plötzlich ab, offensichtlich erwartete er einen Kommentar von Carmen. Doch sie sah ihn nur fassungslos an. Er nahm sie in die Arme. "Schatz, bitte sag doch was!", flehte er sie an. "Wenn ich gewusst hätte, was passiert ist, wäre ich natürlich an mein Handy gegangen. Aber das konnte ich ja nicht ahnen. Ich war so wütend auf dich." In diesem Moment klingelte es. "Das wird der Pizzaservice sein." Markus eilte zur Tür und kehrte lächelnd mit einem großen Karton und einer Flasche Rotwein zurück.
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