Am Abend hatten sie wie schon lange nicht mehr gemeinsam Romme' gespielt. Auch der Vater hatte sich etwas später noch beteiligt. Als alle einander eine gute Nacht gewünscht hatten, begab sich Petra in Carmens Zimmer. "Carmen, bitte", flehte sie ihre Schwester an. "Ich will ja nicht, dass du ihn magst. Aber ich möchte, dass du ihm etwas Achtung entgegenbringst und dass du akzeptierst, dass ich ihn liebe." Carmen zog die Augenbrauen nach oben. "Du hast es immer noch nicht kapiert. Du wirfst dich weg, Petra, an einen Kerl, der keinen Cent wert ist." Petra sah ihre Schwester entsetzt an. "Wer gibt dir das Recht, so etwas zu behaupten? Alex ist ein sensibler, gefühlvoller Mensch. Das mußt du doch spüren. Warum tust du ihm weh?" Petra standen Tränen in den Augen. Sie war wütend auf Carmen. "Weil er es nicht anders verdient, Petra.", antwortete Carmen gelassen. "Du wirst schon sehen und sage nicht, ich hätte dich nicht gewarnt..." Petra schlich sich heimlich aus dem Haus, obwohl alle glaubten, dass sie dort übernachtete. Alex strahlte vor Glück, als sie vor seiner Wohnungstür stand. Wie so oft in seinen eigenen vier Wänden war er nur mit einer Turnhose bekleidet. Er umarmte sie und zog sie in den Flur. Nach einem langen Kuß sagte sie. "Ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Ich musste dich sehen." Er strich ihr zärtlich über das blonde Haar. "Ich bin so froh, dass du gekommen bist. Komm", er half ihr aus der Jacke."Leg erstmal ab! Ich mache uns eine Flasche Rotwein auf." Er begab sich ins Wohnzimmer, schaltete den Fernsehapparat aus und nahm eine Flasche Shiraz aus dem Schrank. Petra folgte ihm. Auf dem Tisch sah sie ein Fachbuch und diverse Ordner liegen. "Oh Alex, ich störe dich beim Lernen für deine Prüfung." Er schüttelte energisch den Kopf, während er zwei Rotweingläser füllte. "Ich habe vorhin angefangen, mir ein bißchen was durchzulesen. Aber dann konnte ich mich überhaupt nicht mehr darauf konzentrieren und habe den Fernseher angeschaltet. Wenn ich diese blöde Prüfung doch nur schon hinter mir hätte." Er reichte ihr ein Glas. "Also Alex, auf deine Prüfung. Du schaffst das schon!" Er zog die Schultern nach oben. "Ich will es hoffen." Sie nahmen beide auf der Couch Platz. Er legte seinen Arm um ihre Schulter. "Weiß deine Familie, dass du hier bist?", fragte er leise. "Nein!", antwortete Petra. "Ich habe nur einen Zettel hingelegt, dass wir morgen zum Mittagessen kommen. Ich habe meiner Mutter heute schon gesagt, dass ich dich morgen mit nach Hause bringen werde. Ich hoffe nur, es ist dir auch Recht." Er streichelte sie liebevoll. "Natürlich ist es mir Recht. Ich spiele lieber mit offenen Karten, und ich möchte deine Eltern gern kennenlernen." Er war so arglos. Petra war froh, dass er nichts von der Auseinandersetzung, die heute in ihrer Familie stattgefunden hatte, wußte. Sie wollte ihm auch nichts darüber erzählen. Er sollte ihren Eltern begegnen, ohne dass er voreingenommen war. Petra wußte, dass diese Absicht ein gewisses Risiko barg. Sie hoffte sehr, dass ihre Eltern ihn mögen würden. Und außerdem war sie erwachsen. Sie konnte tun und lassen, was sie wollte. Aber andererseits war ihr klar, dass sie bei aller Selbständigkeit doch allzu gern den Segen ihrer Eltern im Gepäck trug. Alex küßte sie zärtlich und fuhr mit seinen Händen unter ihren Pullover. Und sie war froh, dass er keine weiteren Fragen stellte, sondern sie einfach nur lieben wollte.
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