Es lebte ein Mann, der immer öfter, ängstlich, durch sein Leben ging. Viele Enttäuschungen und Niederlagen ließen ihn an diesem Leben verzweifeln. Eines Tages, als er wieder einmal ängstlich sein Tagwerk vollbrachte, traf er eine Fremde der er sein Leid und seine Sorgen klagte. Diese Frau wusste sofort Rat und sagte zu ihm: „Ich habe hier wundervolle Steine aus feinstem, undurchdringbarem Glas. Diese Steine haben magische Kräfte. Sie halten viele Enttäuschungen und Niederlagen von dir fern.“ Der Mann war hellauf begeistert und fragte sogleich nach dem Preis. „Ich gebe dir so viele wie du benötigst.“ Sagte die Frau. „Wenn diese Steine ihre Wirkung erzielen, werde ich schon meinen Lohn erhalten.“ Und so gab sie ihm so viele Steine wie er benötigte um sich daraus eine Mauer zu bauen hinter der er sich vor allem Schlechten, das ihm widerfahren könnte, verbergen konnte. Er war so begeistert, von der Wirkung dieser Steine, so dass eines Tages aus dieser Mauer eine große, prächtige Festung aus, fast unsichtbarem, Glas wurde. Er war nun in der Lage all das Leben um ihn herum zu sehen ohne, dass es negativ auf ihn einwirken konnte. Endlich war er glücklich und sicher.
Nach einiger Zeit merkte der Mann, dass nicht nur die negativen Dinge des Lebens von ihm fernblieben sondern das ganze Leben. Er war ein Zuschauer geworden. Er betrachtete, Freud und Leid, dass das Leben bereithielt, aus sicherer Distanz. Nichts kam mehr an ihn heran. Menschen, denen er sich freundlich zuwandte, die ihm entgegenkamen, prallten gegen diese harte, undüberwindbare Mauer und zogen sich ängstlich, oftmals auch zornig und enttäuscht, wieder von ihm zurück. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, dass diese Frau, seine Angst gewesen ist der er sein Leben, als Lohn, überlassen hat.
deine Geschichte gibt zu denken. Manchmal fühle auch ich mich, als ob ich im Glashaus sitze. Zwar ist es kein Palast, doch wenn ich auf andere zugehen möchte, fühle ich mich durch diese unsichtbare Wand eingeschlossen.
nicht für jeden ist es so einfach den Mut aufzubringen und sich seinen Ängsten zu stellen. Mancher fühlt sich vielleicht hinter seinen selbst aufgerichteten Mauern sicherer.
Deine Geschichte regt zum denken an, ich habe sie gern gelesen.
Lieber Michael das ist eine ganz wunderbare Geschichte "Angst fressen Seele auf"
Die Zeilen aus meinem Gedicht " Angst" passen vielleicht dazu: Es lähmt Dich im Leben, wenn Du immer nur bangst. Darum pfeife ein Liedchen und überwinde die Angst.
Es ist ein Drama, dass Menschen so verletzen können, dass andre, um sich vor ihnen zu schützen, Mauern brauchen, aber dadurch ihr Leben vielleicht verlieren.
Eine starke Geschichte bzw. ein starkes Gleichnis.
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