Ich bin der Nerv, den keiner sieht, doch wenn ich will, dann tut es weh – ich zeig’s mit einem Lied. Ich war mal still, ganz tief im Zahn, doch jetzt bin ich wach – und fang mit Jammern an.
Ich trommle im Kiefer, ich klopf an die Stirn, ich tanze im Takt in deinem Hirn. Wenn du denkst, es geht schon vorbei, musst du wissen: ich bin Künstler und mach gern Geschrei.
Ich bin der Nerv, den keiner sieht, doch wenn ich sing, dann tut es weh. Ich komm und geh, ganz ohne Plan, mein Lied bleibt tief in deinem Zahn.
Mein Solo war zu laut, zu schrill, jetzt wird es leise – plötzlich still. Die Ärztin kommt, mit kühlem Blick, und ich verkriech mich Stück für Stück.
Mit Zuversicht, da nichts mehr tut weh, zieh ich von dannen – ganz okay. Die Ruhe tut mir unendlich gut, ich atme auf und schöpf’ mir Mut.
Ich bin der Nerv, den keiner sieht, doch wenn ich sing, dann tut es weh. Ich komm und geh, ganz ohne Plan, mein Lied bleibt tief in deinem Zahn.
Doch tief in mir – da regt sich Groll, mein Schmerz war echt, mein Drama voll. Ich will erschrecken, will vertreiben, und dunkle Moritaten schreiben.
Ich brodel im Innern, ich schlage Alarm, die Wange schwillt – das ist mein Charme. Ich tobe und wüte, ganz ohne Gnade, mein Moritat klingt wie eine Tirade.
Ich bin der Nerv, den keiner sieht, doch wenn ich sing, dann tut es weh. Ich komm und geh, ganz ohne Plan, mein Lied bleibt tief in deinem Zahn.
Doch sie kommt zurück, mit festem Blick, die Ärztin – präzise, mit heilendem Trick. Mit harten Bandagen, ganz ohne Müh’, legt sie mich lahm, ich mich zurück zieh’.
Ich röchle noch leise, mein Zorn ist verpufft, mein letztes Gedicht – ein Hauch, ein Duft. Die Ärztin richtet mir mein Bettchen fein, ich schlafe endlich friedlich ein.
Doch wehe, wenn ich wieder komm – dann mit Trommelwirbel und Pom-Pom!
Da mich seit über einer Woche Zahnschmerzen begleiten, kam mir die Idee, das Thema in einem Gedicht oder Lied etwas mehr unter die Lupe zu nehmen. Eine willkommene Ablenkung von den Schmerzen. Ich hab es meinem Zahn mehrmals vorgetragen und das Video gezeigt... und es könnte sein, dass er es langsam einsieht, was seine Frevel angerichtet haben und er endlich tut, was längst fällig war...
Ein kabarettistisches Lied aus Sicht eines rebellischen Zahnnervs – mit Schmerz, Humor und einem Hauch Rache.
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