Urlaubsfreuden -Prolog von Kurt und Bernd

Im Café Wichtig am Timmendorfer Strand war reger Betrieb. Der Duft von frischem Kaffee mischte sich mit dem freundlichen „Guten Tag die Herrschaften“ der Bedienung, während draußen warmer Wind durch die Strandkörbe wehte. An einem Tisch am Fenster saßen Kurt und Bernd.

Noch waren sie allein. Sie warteten auf Anneliese und Moni, die sie zufällig hier in Timmendorf getroffen haben. Vier Freunde, die sich nach ihren Urlaubsabenteuern endlich wiedersahen. „Hast du sie schon gesehen“ fragte Bernd leise und Kurt, der eine bessere Sichtweite hatte, antwortete: "Schau genau hin, da kommen sie.“ Die Begrüßung war freundschaftlich. Kaffee und Kuchen trugen erheblich zur Wohlfühl-Atmosphäre bei.

Die Tassen klirrten leise, als die Bedienung das Tablett auf dem Tisch abstellte. Cappuccino mit einem Schaumherz für Anneliese, ein kräftiger Filterkaffee für Moni, dazu zwei Stücke Erdbeertorte, die fast zu schade zum Anschneiden wirkten.

„Ach, das ist ja wie früher“, lachte Moni und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Immer sitzen wir zusammen, essen Kuchen und erzählen uns Geschichten – nur die Orte ändern sich.“

Kurt nickte, doch in seinen Augen lag ein Anflug von Nachdenklichkeit. „Stimmt“, murmelte er. „Aber diesmal… diesmal wird’s anders.“

Bernd sah ihn neugierig an. „Wie meinst du das?“

Kurt legte den Löffel ab, als wolle er erst die richtige Formulierung finden. Draußen rauschte der Wind stärker, ein paar Möwen zankten sich kreischend über einem Fischbrötchen, und für einen kurzen Moment war es, als hielte das Café den Atem an.

„Ihr werdet schon sehen“, sagte er schließlich. „Manchmal holt einen die Vergangenheit schneller ein, als man denkt.“

Anneliese legte die Gabel beiseite. Sie sah Kurt prüfend an, und ein leiser Schatten huschte über ihr Gesicht. Es war nur ein Satz gewesen – und doch war die unbeschwerte Stimmung, die eben noch so leicht im Raum geschwebt hatte, plötzlich von einer feinen Spannung durchzogen.

Doch die Freude über das Wiedersehen war groß, und schnell sprudelten die Gespräche durcheinander. Jeder wollte berichten, was er in den letzten Tagen erlebt hatte.

„Ihr glaubt nicht, wen ich gestern am Strand getroffen habe“, begann Anneliese mit leuchtenden Augen. „Den alten Schwimmlehrer aus unserer Jugend! Er hat immer noch dieselbe Trillerpfeife um den Hals hängen.“

„Ach, der Herr Brömmel?“ lachte Bernd so laut, dass sich zwei Gäste am Nebentisch kurz umdrehten. „Der konnte uns damals ordentlich scheuchen.“

Moni kicherte. „Und du konntest nie gerade schwimmen, Bernd. Immer in Schlangenlinien.“

Alle lachten, und für einen Moment fühlte es sich an, als würde die Zeit stillstehen. Das Café, der Duft nach Kaffee, das Stimmengewirr um sie herum – alles war die perfekte Kulisse für ein unbeschwertes Wiedersehen.

„Lasst uns später unbedingt eine Runde an der Promenade drehen“, schlug Kurt vor. „Ein Eis darf bei so einem Sommertag nicht fehlen. Wir setzen uns abseits von dem ganzen Trubel auf eine Bank und können uns wie früher erzählen, was wir im Urlaub erlebt haben."