Der Feldhamster und der Bläuling

Er sonnte sich in der Tür seines Baus
Der vom Winterschlaf erwachte Feldhamster
Wilde Brennnesseln wuchsen in seinem Garten

Da kam ein Bläuling geflogen
Er ließ sich auf einer Brennnessel nieder
Ließ sich vom Sommerwind schaukeln

Man plauderte über den vergangenen Winter
Die Fröste seien streng gewesen
Die Bäche zugefroren

Eisige Nebel seien aus den Mooren aufgestiegen
Aber die Feldhamsterfrau habe gut gekocht
Der Bauer hatte einige Maiskolben übrig gelassen

Der Bläuling berichtete von warmen Ameisensälen
Wo er mit Honigwein bewirtet worden war
Aber die frischen Wildkräuter habe er vermisst

Da näherte sich die Kräuterfrau mit ihrem Handkarren
Sie suche Brennnesseln für den Wochenmarkt
Aber der Feldhamster und der Bläuling sollten nicht verhungern

Und so gewannen die drei einander lieb
Es sollten die Kräuter des Sommers gerecht verteilt werden
Und Bratlinge mit Sellerie-grün sollten zubereitet werden

Da gesellte sich noch eine Drossel dazu
Sie wolle an der Tafel auch nicht vergessen werden
Man plante gemeinsame Sommernachtsfeste

© Karin Stückl