Fridolin Obermayer, ein Jungbauer aus dem kleinen Tannental, stützte sich auf seine Heugabel und sah hinunter ins Tal. Hier Oben, an der Baumgrenze, hatte sein Großvater sich vor der damaligen Wehrmacht versteckt, er wollte nicht in den Krieg ziehen und auf Menschen schießen. Mit seiner Frau ging er in die Berge, hier im Tannental fanden sie den richtigen Ort. Sie bauten sich ein kleines Häuschen,. Im Schutz von krüppeligen Bergkiefern, Föhren und viel Unterholz brachten sie es fertig, ein sicheres Blockhaus zu Bauen, welches Wind und Wetter trotzte. Es lag in einer kleinen Senke und war vom Tal aus nicht zu Sehen. Die Winter hier Oben waren lang und kalt, meist lag sehr viel Schnee. Sie mussten aber sehr vorsichtig sein, Kochen durften sie nur nachts, damit der aufsteigende Rauch, sie nicht verraten konnte. Sein Großvater bastelte im Sommer Fallen für Hasen oder Rebhühner. Einmal gelang es ihm, ein verletztes Wildschwein zu erlegen, nur mit seinem Jagdmesser. Er brauchte drei Tage um das Tier aufzuschneiden, vom Fell zu befreien und es dann, in große Teile, rauf zur Hütte zu bringen. Das geschah im heißem Sommer. Aber das war auch gut, denn Räuchern durften sie es nicht, darum schnitten sie das Fleisch in nicht zu dicke Streifen und ließen es in der Sonne Dörren. Fridolin blickte noch immer hinunter ins Tal. Der Krieg war vorbei, seine Eltern waren hier Oben noch glückliche Eltern geworden, Fridolin war ihr ganzer Stolz. Als er sieben Jahre alt war, unterrichtete ihn seine Mutter, er lernte Lesen und Schreiben, Rechnen und Zeichnen, er war ein eifriger Schüler. Seinen Vater half er im Stall, sie besaßen jetzt vier Ziegen, eine Schar Hühner und ein Schwein. In der Küche wurde nun auch am Tage gekocht, gebacken und auch ab und zu geräuchert. Das kleine Blockhaus wurde vergrößert, ein Backofen aus Feldsteinen stand hinter dem Haus und wenn die steilen Abhänge der Wiesen voller saftiger Gräser waren, mussten sie dort auch das Gras Mähen. Das war Schwerstarbeit. Unter im Dorf waren sie bekannt als fleißige Bauern und sie waren stets Willkommen, wenn Vater und Sohn manchmal ins Wirtshaus kamen um nach ihren Einkäufen kurz einzukehren. Sein Vater frage eines Tages beim Bürgermeister, ob es nicht möglich wäre, eine einfache Seilbahn, für Lebensmittel Transporte zu ihrem Haus zu Bauen? Ein halbes Jahr später war es dann soweit, eine einfache Seilbahn führte zu ihrem Haus. Das war ein Festtag, es wurde gefeiert. Ein weiteres Jahr danach, hieß ihr Haus -Tannental Hütte-. Wanderer kamen und baten um Wasser oder gar um Milch, Brot und Käse.
Fridolin ging zum Haus zurück. Nichts zog ihn von hier fort.
Die Eltern starben und als er glaubte, ab jetzt allein zu sein, stand eines Tages eine junge Frau vor der Hütte, sie bat um ein Glas Wasser: Als sie ihren Weg fortsetzen wollte, sagte Fridolin zu ihr… “Morgen ist auch noch ein Tag!“
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