Als Petra erwachte, war das Bett neben ihr leer. Sie knipste ihre Nachttischlampe an und sah auf das Ziffernblatt des Weckers. Es war kurz nach 5 Uhr. Und es war Sonntag. Im ganzen Haus war es still. Petra hatte kein gutes Gefühl. Alex hatte sich gestern, als sie miteinander geschlafen, und er so schnell den Höhepunkt erreicht hatte, stumm von ihr abgewandt. Wenn er das Haus verlassen hatte... Petra musste ihn suchen. Sie schlüpfte in ihre Flipflops und begab sich ins Erdgeschoss. In der Küche brannte Licht und durch die Glastür konnte sie ihn am Tisch sitzen sehen. Sie atmete erleichtert auf und eilte in die Küche. Als er sie erblickte, ließ er die Kaffeetasse, aus der er soeben getrunken hatte, auf die Tischplatte sinken und schrak zusammen. "Alex", sagte Petra, als sie sich ihm näherte. "Was ist denn los?" Sie sah ihn besorgt an und legte ihre linke Hand auf seine Schulter. Er blickte verlegen auf den Boden, als er meinte. "Du musst mich für einen geilen Lustmolch halten, und wahrscheinlich hast du recht. Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Es tut mir leid. Ich war rücksichtslos." Seine Stimme klang verzweifelt. Petra setzte sich auf die Sitzbank neben ihn. Sie sah ihm eindringlich in seine goldbraunen Augen. Er wich ihrem Blick sofort aus. "Du darst dir keine Vorwürfe machen, Alex. Es ist nicht deine Schuld. Ich bin so tief in der Trauer um meinen Vater versunken, und habe die Realität und alles, was du für mich getan hast, nicht mehr wahrgenommen. Nein schlimmer noch. Ich habe es als selbstverständlich hingenommen. Aber das war es nicht. Ich war egoistisch und rücksichtslos. Ich habe dich abgewiesen, weil ich nur mit mir und meinen eigenen Problemen beschäftigt war. Und du hattest so viel Verständnis und hast dich um alles gekümmert. Ales, ich muss mich bei dir entschuldigen." Er nahm sie in die Arme und drückte sie fest an sich. "Nein, Petra, so ist es nicht. Ich bin schuld, dass dein Leben so eine traurige Wende genommen hat. Und wenn es nur die Tatsache ist, dass ich dich liebe und geheiratet habe." Petra sah ihn flehend an. "Aber ich liebe dich auch, und nur das zählt.", sagte sie bestimmt. "Da bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Vielleicht denkst du ja auch nur, dass du mich liebst, weil du bisher keine andere Möglichkeit hattest, jemanden anderen so gut kennenzulernen, dass du ihn auch lieben kannst.", gab er zu bedenken. Petra schüttelte den Kopf. Weshalb war er nur so eifersüchtig und das ohne jeden Grund? "Weißt du Alex, es läuft immer wieder auf dasselbe hinaus. Du vertraust mir einfach nicht. Und ich verstehe nicht warum." Er streichelte sie zärtlich über die Wange. "Das kannst du auch nicht verstehen.", entgegnete er. Petra seufzte. Natürlich konnte sie es nicht begreifen, weil er ihr vorenthielt, was in seiner Kindheit geschehen war. Er hatte sie belogen, oder zumindest hatte er ihr etwas verheimlicht, das wusste sie mit Sicherheit. Aber sie hatte jetzt nicht die Kraft, ihm das vorzuwerfen. Es würde ja doch nur zu einem erneuten Streit führen. "Ich werde mir noch ein Glas Orangensaft eingießen. Möchtest du noch einen Kaffee?", fragte sie stattdessen. Er schüttelte den Kopf. "Nein danke, das war schon meine dritte Tasse. Aber vielleicht sollten wir uns noch etwas hinlegen, wenn du ausgetrunken hast, zumindest solange die Zwillinge noch schlafen. Schließlich ist heute Sonntag." Sie hatte das Saftglas bereits ausgetrunken. "Wie recht du hast.", erwiderte sie und versuchte zu lächeln.
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