Alex konnte es nicht fassen, dass ihn von dem Tag, den er solange herbeigesehnt hatte, nur noch eine knappe Woche trennte. Petra würde am Freitag aus dem Krankenhaus entlassen werden. Natürlich mußte sie sich noch weiterhin schonen, aber dafür wollte er schon sorgen. Er konnte sie wieder bei sich haben, das war das Wichtigste, und er war in der Lage, ihr ein wahrhaft schönes zu Hause bieten zu können. Die Wohnung war noch nicht perfekt eingerichtet, aber den Umzug hatte er bereits mit Stefans und Astrids Hilfe weitgehend bewerkstelligt. Die Küche war montiert und funktionstüchtig, wenn auch noch einiges fehlte. Das Schlafzimmer war, dank Astrids kreativen Geschicks für ihn bisher der schönste Raum im ganzen Haus. Es hatte ein riesiges Fenster, für das Astrid einen phantasievollen, in Blautönen gehaltenen Vorhang genäht hatte. Für das Bett hatte er dazu passende Bettwäsche gekauft und diese bereits bezogen. Die Wände waren in einem blaßblauen Ton gestrichen und die Decke stellte einen Himmel mit Schäfchenwolken dar. Über dem Ehebett hatte Alex einige sorgfältig eingerahmte Fotos von Petra und sich selbst platziert und auf der gegenüberliegenden Seite hingen Bilder mit bezaubernden Landschaften, ein Sonnenuntergang am Meer, eine Gebirgslandschaft im Morgengrauen und ein idyllischer See mit einem Birkenwäldchen im Hintergrund, so wie er sich Krasny Bor aus den Erzählungen seiner Mutter vorstellte. Natürlich waren das keine Malereien, die konnte er sich nicht leisten, sondern Fotografien. Aber für ihn waren sie dennoch traumhaft, und er wünschte sich von ganzem Herzen, seine Frau einmal dorthin entführen zu können. Aber vermutlich würde das noch lange dauern. Im Moment war es am wichtigsten, dass es Petra gut ging und dass sie zwei gesunde Kinder zur Welt brachte. Sie sollte wieder bei ihm sein, damit er sie küssen und berühren konnte, ohne dass sie sich beobachtet fühlen mußten. Sie würden hier in diesem Haus ein neues Leben beginnen, und er hoffte, sie könnten glücklich werden und der Einfluss ihrer Familie auf ihr gemeinsames Leben würde sich aufgrund der größeren Entfernung verringern. Alex goss sich noch einen Whisky ein und trank ihn in einem Zug leer. Als er sich nachschenkte, bemerkte er, wie seine Hand zitterte. Er hatte sich vorgenommen, die häßlichen, leeren Whiskyflaschen zu entsorgen, ehe er Petra nach Hause holte, und, was wahrscheinlich schwieriger war, keinen Nachschub zu kaufen. Er wußte, dass ihm die permanente Alkoholzufuhr nicht gut tat, zwar glaubte er, dadurch sicherer und umgänglicher zu wirken, aber es war nur ein Mittel, um seine Probleme zu verschleiern, zumindest vor sich selbst. Er sollte wieder mehr auf sein Äußeres achten. Er rasierte sich selten. Sein Haar war zu lang und hing ihm ins Gesicht. Die Shirts, die er trug, waren nicht gebügelt. Er sollte auch wieder ins Fitnessstudio gehen, das Jahresabonnement, das ihm Petra zum Geburtstag geschenkt hatte, galt noch immer. Er nahm sich vor, in Zukunft auch wieder auf eine gesündere, abwechslungsreiche Ernährung zu achten. In letzter Zeit hatte er meist Fastfood zu sich genommen. Doch darum würde sich Petra bestimmt kümmern. Er sehnte sich nach ihr und einem geordneten Leben. Er trank seinen Whisky aus. Es war bereits nach Mitternacht, und er mußte morgen früh arbeiten. Er beschloss zu duschen und danach ins Bett zu gehen. Er würde im Wohnzimmer auf der Luftmatratze in seinem Schlafsack nächtigen, denn er hatte sich geschworen, das Schlafzimmer mit Petra einzuweihen, und er konnte es kaum mehr erwarten.
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