Und dann das... Markus wurde einfach nicht darüber fertig. Und er sollte nun auch noch verkünden, dass er mit Carmen den Heiligabend und den 1. Weihnachtsfeiertag in Leipzig verbringen wollte. Er holte tief Luft, als er hinter Toby die Wohnstube betrat. Sein Stiefvater saß mißmutig am Kamin, einen Sherry vor sich. Das deutete schon mal auf dunkle Wolken hin. Normalerweise trank er wochentags im Kreise der Familie keinen Alkohol. Markus begrüßte ihn flüchtig mit einem Nicken, das er schwach erwiderte. In der Küche hörte man das Geschirr klappern. És waren seine Mutter und Anne, die das Abendessen zubereiteten. Er trat lautlos in die Küche. Als seine Mutter ihn erblickte, fiel sie ihm um den Hals und drückte ihn fest an sich. "Markus, wie schön, dass du uns besuchen kommst.", rief sie begeistert aus. "Hallo Mutter", entgegnete er ebenfalls erfreut und reichte ihr seine Mitbringsel. "Oh, vielen Dank, Markus!" Er nickte stumm. "Ist ja nur eine kleine Aufmerksamkeit." Seine Mutter stutzte. "Bist du allein gekommen? Warum hast du Carmen nicht mitgebracht?", fragte sie. "Sie muß heute bei ihrer Vermieterin Babysitten.", erwiderte er. Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber wenigstens hielt sie sich in deren Wohnung auf. Er ging auf Anne zu, die mit dem Rücken zu ihm gewandt, einige Teller sortierte. "Hallo Anne", sagte er vorsichtig und reichte ihr die Hand. Sie legte ihre kleine, rissige Hand in seine und blickte ihn mit traurigen, verweinten Augen an, ohne etwas sagen zu können. Er strich ihr über das Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. "Toby hat es mir schon erzählt. Es tut mir leid, Anne. Ich werde Seb sagen, was ich davon halte." Sie winkte resigniert ab. "Es hat keinen Sinn. Er macht ja doch nur, was er will.", gab sie so deutlich sie konnte zurück. "Wo ist Seb denn?", fragte Markus an seine Mutter gerichtet. "Ich glaube, er hat sich im Schuppen eingeschlossen. Angeblich wollte er aufräumen. Aber ich denke einfach, er will keinen mehr sehen, nachdem wir herausbekommen haben, was er treibt und nachdem er derartig von seinem Vater zur Rechenschaft gezogen wurde. Ich hoffe, er kommt bald wieder zur Vernunft. Überhaupt, wie kann er es wagen, wo er doch Anne hat...", weiter kam sie nicht. Sie begann zu schluchzen. "Ach Markus, ich habe schon einmal solche Angst gehabt, unsere Famile könnte auseinanderbrechen." Mehr brauchte sie nicht zu sagen. Markus wußte, dass sie die Zeit meinte, als sie mit ihm, jedoch nicht von Anton schwanger war. Er umarmte seine Mutter. Anne verließ rasch die Küche. Sie konnte es nicht mehr ertragen. Im Wohnzimmer setzte sie sich zu ihrem Schwiegervater. Toby hatte ebenfalls auf einem Sessel Platz genommen. "Ich werde noch heute Abend für eine Zeit lang, wenigstens bis Sonntag zu meiner Mutter fahren. Ich möchte euch bitten, dass ihr euch um Lena kümmert. Sie schläft bereits. Wenn etwas sein sollte, wißt ihr ja, wo ihr mich erreichen könnt. Es tut mir leid. Ihr könnt nichts dafür. Aber ich kann Sebs Anblick im Moment nicht ertragen." Anton nickte schwach, während Toby versprach, dass sie sich um Lena kümmern würden. "Wir verstehen dich.", fügte er verständnisvoll hinzu. Anne verließ den Raum, um ein paar Sachen zusammenzupacken und sich umzuziehen. "Wenn diese Ehe deshalb auseinandergeht, werde ich ihn enterben!", erklärte Anton bedeutungsvoll. "Um Gottes Willen, Papa!", schrie Tobias entsetzt auf. 'Wer soll denn dann den Hof übernehmen?', dachte er angsterfüllt.
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